Integral Recovery Schweiz
Überwindung von Sucht, Alkoholismus und Depression durch die Integral Recovery-Praxis
Integral Recovery (IR) ist ein Konzept (Handlungsentwurf), das ganzheitlich an das Thema der Sucht herangeht, kann aber auch zur Behandlung von leichten bis mittelschweren psychischen Erkrankungen eingesetzt werden. In erster Linie ist die IR eine Lebenspraxis. Um diese zu verstehen und davon begeistert zu werden, ist eine gewisse Verstandesarbeit nötig. Diese ist aber nur sinnvoll in einem guten Verhältnis mit der praktischen Umsetzung.
Das Modell, das dem Konzept zugrunde liegt, ist das AQAL. Dieser Begriff ist eine Kondensation der Ergebnisse der bahnbrechenden Arbeit des amerikanischen Theoretiker Ken Wilbers. Aus seinem Lebenswerk hat sich die Integrale Lebenspraxis entwickelt, die John Dupuy zu einem therapeutischen Handlungsmodell verfeinert hat.
Keine Angst, du musst jetzt nicht zuerst ein Jahr lang lesen, bevor du mit der IR anfangen kannst, ich versuche hier, die wichtigsten Elemente vereinfacht wiederzugeben.
John Dupuy
AQAL meint: Alle Quadranten, alle Linien. Damit sind die zentralen Modelle des integralen Holismus gemeint. Das sind die verschiedenen Perspektiven der Quadranten, das Entwicklungsmodell der Spiral Dynamics, die verschiedenen Bewusstseinszustände, die verschiedenen Intelligenzen und die Typologien gemeint.
Alles, was wir wahrnehmen, nehmen wir aus einer bestimmten Perspektive wahr. Es ist nicht anders möglich, als dass wir die Wirklichkeit aus unserem persönlichen Blickwinkel sehen.
Das geht jedem Menschen so, aber wir sehen einen andern primär als ein Objekt und uns selbst als ein Subjekt, als einen Bewusstseinsraum. Verständigen wir uns mit dem andern, so verstehen wir bald, dass der andere auch einen Bewusstseinsraum bildet und nicht nur Objekt, sondern auch ein Subjekt meiner Wahrnehmung ist. Damit beginnt die Geschichte schon kompliziert zu werden. Aber da ist noch ein Drittes, ein Es, das von beiden als Objekt verstanden wird. Das als Hinweis auf die Quadranten. Wilber hat herausgefunden, dass jede Theorie einen Ort hat in einem der vier Quadranten und dass typische Widersprüche darin aufgelöst werden können.
Nun ist der Bewusstseinsraum, in dem ich mich erfahre, nicht etwas Statisches, sondern etwas Dynamisches, in Entwicklung Befindendes. Wenn ich an mich selbst vor zehn Jahren zurückdenke und mir vorstelle, wie ich damals die Wirklichkeit erfahren habe, dann werde ich mir selbst zum Objekt, da ich mich nicht mehr mit dieser Wirklichkeit identifizieren kann. Diese Dynamik wird im Modell der Spiral Dynamics beschrieben.
Die Wirklichkeit sieht auch ganz anders aus, wenn ich schlafe oder bei wachem Bewusstsein bin. Diese Bewusstseinszustände sind für Menschen mit einer Problembelastung wichtig und gut bekannt. Der Rausch ist ein veränderter Bewusstseinszustand. Für Süchtige ist es daher eine wichtige Erfahrung, dass der Bewusstseinszustand durch Meditation auch verändert werden kann.
Die Linien meinen auch, dass es eine gewisse Anzahl verschiedener Intelligenzen gibt (z.B. kognitiv, empathisch oder ästhetisch), dass aber auch Probleme entstehen, wenn jemand sich einseitig an einer bestimmten Intelligenz orientiert wie bsw. dem analytischen Denken und die anderen abwertet.
Grundsätzlich geht es beim AQAL darum, eine Matrix zu schaffen, auf der die typischen Konflikte des Bewusstseins beschrieben und aufgelöst werden können. Daraus ergibt sich eine Lebenspraxis, die unsere Entwicklung optimal unterstützt und uns das Werkzeug mitgibt, die damit verbundenen Aufgaben erfolgreich anzugehen.