Integral Recovery Schweiz
Überwindung von Sucht, Alkoholismus und Depression durch die Integral Recovery-Praxis
• Jeder Quadrant ist ein grundsätzlich möglicher Blickwinkel auf ein Phänomen.
• Der Mensch hat die Tendenz, einen bestimmten Blickwinkel zu bevorzugen.
• Jeder Blickwinkel birgt die Gefahr eines Reduktionismus.
• Werden alle Blickwinkel berücksichtigt, dann wird die Wahrnehmung ganzheitlicher.
Reduktionistisches „entweder-oder“
Q1: Alle Wahrnehmung ist Subjektiv, verbreitet z.B. in esoterischen Kreisen. Die Wirklichkeit ist nur ein Spiegel meines Innern. Wenn ich nur die richtige Haltung hätte, würde sich alles verändern.
Q2: Das Subjekt ist eine Illusion, der Geist eine Art Schweissabsonderung des Gehirns. Du musst nur das richtige Medikament nehmen, dann verändert sich alles. Oder die richtige Droge.
Q3: Alles ist gesellschaftlich oder von der Familie geprägt. Alles Denken oder Fühlen habe ich gelernt. Du musst nur die richtige Gemeinschaft finden, dann verändert sich alles.
Q4: Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral. Wenn ich nur genug Geld hätte … Zuerst müssen sich die materiellen Rahmenbedingungen ändern, bevor sich überhaupt etwas ändern kann.
Ganzheitliches „sowohl als auch“
Q1: Alle Wahrnehmung ist subjektiv, wir sind Schöpfer unserer Wirklichkeit. Trotzdem existieren die Objekte unabhängig von uns. Die Welt dreht sich weiter, auch wenn ich nicht mehr da bin.
Q2: An meinem Verhalten kann ich erkennen, was meine Gedanken wirklich wert sind. Meine Ernährung hat einen Einfluss auf meine Gefühle und Gedanken, ebenso wie ausreichend Bewegung und die Pflege meines Haushaltes.
Q3: Natürlich bin ich von Familie und Gesellschaft geprägt und wenn ich die Herde verlasse, dann muss ich mit Konsequenzen rechnen und diese in Kauf nehmen. Ich brauche Gemeinschaft, es kann aber Wegstrecken geben, die ich alleine gehen muss.
Q4: Wenn eine Idee nicht gesellschaftlich realisiert wird, keinen Raum findet, dann findet sie auch keine Wirksamkeit. Aber Ideen sind nicht von diesem Raum abhängig. Wenn die Zeit reif ist für eine Idee, lässt sie sich schnell und einfach realisieren.
Wenn du über ein Problem nachdenkst, versuch einmal, dieses in allen Quadranten zu betrachten. Weil wir Dinge immer nur aus einem Blickwinkel betrachten können, musst du das Schritt für Schritt tun. Beispiel Depression:
Q1: Was bedeutet mir die Depression? Kenne ich sie? Welche Gefühle könnten es sein, die ich ausschliessen muss? Hass, Wut? Hatten meine Eltern diese Krankheit auch? Gibt es Überzeugungen, die ich von meinen Eltern übernommen habe?
Q2: Kann ich die Depression durch Ernährung lindern? Hervorragende Nahrungs-ergänzungsmittel wären z.B. 5-HTP und SAM-e. Oder ist sie derart lähmend, dass ich ein Medikament benötige? Sie hat meist mit Serotonin-Mangel zu tun. Dieser kann auch von Störungen im Körper herrühren. Ein guter Arzt kann das herausfinden.
Q3: Brauche ich die Hilfe von einem Psychotherapeuten, der mir hilft, die Ursachen aufzuspüren und Strategien zu entwickeln, aus der Störung raus zu kommen. Oder gibt es eine Gruppe, die positiven Einfluss auf mich haben könnte?
Q4: Welche Ursachen sind in meiner materiellen Lebenswelt vorhanden, die einen Einfluss auf die Entwicklung dieser Krankheit haben? Arbeit, Wohnen, Geld, Stress?
Dies nur als Anregung, sich näher mit den verschiedenen Perspektiven zu befassen. Sie scheinen zu einer bestimmten Zeit fest gegeben zu sein. Mit einem gewissen historischen Hintergrund stellt man aber fest, dass sie im Inhalt verändern. Das führt uns zu der Spiral Dynamics.