Integral Recovery Schweiz
Überwindung von Sucht, Alkoholismus und Depression durch die Integral Recovery-Praxis
AQAL heisst alle Quadranten, alle Linien. Das neben den Quadranten wichtigste Modell ist ein Entwicklungsmodell. „Hierarchie“ wird heute nicht gern gehört, trotzdem ordnen sich alle Formen innerhalb der Quadranten in einer hierarchischen Entwicklungsfolge.
Was heisst eigentlich holistisch? Wilber benützt in vielen seiner Werke den Begriff des Holons. Ein Holon ist ein Ganzes, das Teil eines anderen Ganzen ist und das in sich Teile enthält, die wieder ein Ganzes sind. Deshalb kann man, um den Begriff der Hierarchie zu vermeiden, auch von einer Holarchie sprechen.
Jedes Phänomen, das wahrgenommen werden kann, befindet sich in Entwicklung. Es gibt horizontale und vertikale Entwicklung. Die vertikale Entwicklung wird in Holarchien beschrieben, horizontale Entwicklung ist Vervollständigung.
Maslowsche Bedürfnispyramide
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Entwicklungsstufen von Piaget
Es gibt viele Stufenmodelle, weil es überall Holone oder Holarchien gibt. Der Schweizer Biologe Jean Piaget z.B. entwickelte ein Entwicklungsmodell der kognitiven Intelligenz. Er unterschied die Stufen sensomotorisch (1), präoperational (2), konkret-operational (3) und fomal-operational.
Typisch an jeder gesunden Entwicklung ist, dass die vorhergehende Stufe in die neue integriert wird. Geschieht das nicht, dann entstehen Störungen.
Obwohl Piaget ursprünglich Biologe (Q2) war, entwickelte er ein Stufenmodell der Kognition (Q1). Hier sieht man schön, wie sich das gleiche Phänomen innerhalb verschiedener Quadranten wahrnehmen lässt - aus verschiedenen Perspektiven. Für Entwicklung der geistigen Leistung im Q1 braucht es die Entwicklung des Gehirns, die im Q2 beschrieben wird - und umgekehrt.
Im Q3 werden sozio-kulturelle Modelle beschrieben. Auf unsere Kultur bezogen z.B. die Entwicklung der magischen Welt der Kelten zu der mythischen Welt der Römer hin zu der rationalen Welt der Aufklärung. Im Q4 liegen die Entwicklung vom Gartenbau, zum Ackerbau und schliesslich zu der Industrie gegenüber.
So meint AQAL vereinfacht ausgedrückt, dass sich die Quadranten in einer holistischen Entwicklung befinden, was durch dieses Schaubild gut ausgedrückt wird:
Wilber hat in seinem späteren Werk die von Don Beck entwickelte Spiral Dynamics als Stufenmodell integriert. Deshalb ist es auch in der Integral Recovery das bevorzugte Modell. Es ist lebendig, farbig und integriert verschiedene Stufenmodelle. Die Stufen werden mit Farben bezeichnet. Dabei werden Primär- und Sekundärstufen unterschieden. Jede Primärstufe hat die Eigenschaft, dass sie alle anderen ablehnt. Deshalb können mit der Spiral Dynamics viele soziale Konflikte beschrieben werden. Aber auch innere Konflikte, da meine Persönlichkeit auch holarchisch aufgebaut ist.
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Psychische Erkrankungen mit einem Verhalten wie die Sucht, sind fürwahr ein komplexer Teufelskreis. Das AQAL-Modell erscheint auf den ersten Blick kompliziert, aber es ist in der Lage, alle Aspekte der Krankheit und der Genesung zu beschreiben. Es wird nichts mehr ausgeschlossen oder in seiner Bedeutung aufgebläht, alles ist mit allem verbunden und in Wechselwirkung. So heisst Genesung denn auch, sich selber und die Umwelt in neuer Tiefe zu erfahren.
Andere Modelle, wie z.B. humanistische Psychologien, sind auch wertvoll, aber leider oft flach. D.h. sie kennen keine oder nur sehr eingeschränkt Stufen, fokussieren einseitig auf einen oder zwei Quadranten. Das tolle am AQAL ist, dass man nichts ausschliessen muss - die gute Seite anderer Ansätze kann immer integriert werden. Und wie schon erwähnt, ist das AQAL in der Integral Recovery praktisch umgesetzt. Alle sind in der Lage, daraus eine persönliche Praxis zu entwickeln, die funktioniert und eine Genesung ermöglicht. Natürlich braucht es Zeit, bis gute Gewohnheiten die schlechten ersetzen. Und auch Zeit, eine liebevolle Haltung zu den eigenen inneren Verletzungen zu entwickeln.